Veröffentlichungen über frühere Chorauftritte

W. A. Mozart, Missa solemnis in C und G. F. Händel, Dettinger Te Deum

[…] Und so waren es immer wieder triumphale Töne, die der Vokalkreis Münster am Sonntag in der gut besuchten Erphokirche anstimmte, gekrönt von den Trompeten des Kourion-Orchesters. An Glanz und Pracht standen die von Thomas Mayr dirigierten Sängerinnen und Sänger den Trompeten dabei in nichts nach. Wobei Händel es den Ausführenden nicht unbedingt leicht macht und den Chor oft in höchste Höhen hinauftreibt. Kein Problem für den gut präparierten Vokalkreis. Der erwies sich durchweg als klangschön, sicher im Umgang mit Mayrs durchaus etwas angezogenen Tempi und dem kontrapunktischen Gewebe, das Händel stellenweise komponiert hat.
Das „Te Deum“ bot aber auch Momente der Stille und der Kontemplation, exemplarisch im „Du sitzest zur Rechten des Herrn“ mit den Solisten Sugang An (Alt), Minkyu Seo (Tenor) und Enno Kinast (Bass), die wunderschön harmonisch miteinander agierten.
[…]
Mit Mozarts ‚Missa solemnis in C‘ hatte Mayrs Vokalkreis sein Konzert eröffnet – wie Händel eine ebenfalls sehr anspruchsvolle Aufgabe, die Beweglichkeit und rhythmische Präzision verlangte. Wie viele andere Chöre leidet auch der Vokalkreis unter dem Mangel an Männerstimmen. Dennoch gelang dem Ensemble ein stets ausgewogener Klang ohne jede Schärfe, ganz so wie den Vokalsolisten, von Sopranistin Melanie Spitau brillant zur Vierstimmigkeit aufgefüllt.
Herzlich und anhaltend der Beifall des Publikums für ein bemerkenswertes Programm.

Christoph Schulte im Walde WN 21. 11. 2017

vokalkreis-muenster-brahms-requiem-webJohannes Brahms, Ein deutsches Requiem

Die Solisten Iris Kupke (Sopran) und Karl-Heinz Lehner (Bariton), für die in den Mittelsätzen nur recht kurze Einsätze vorgesehen sind, stellten mit ihren glanzvollen Darbietungen eine Herausforderung für das Laienensemble dar. Der stimmgewaltige und bestens präparierte Chor, der hauptsächlich das Requiem musikalisch und textlich zu tragen hatte, meisterte die Aufgabe mit Bravour. Besonders in den bewegten und kraftvollen Momenten wusste er zu überzeugen, aber auch in den feierlich gesetzten Passagen agierte er mit konzentriertem Ernst. Das Publikum folgte den trostspendenden, ergreifenden Klängen tief versunken. Am Ende brandete langer Applaus auf.

Michael Schardt, WN 31.10.2016

Der nächste Satz beinhaltet in seinem Baritonsolo – hier sehr eindringlich vorgetragen von Karl-Heinz Lehner, zuletzt die Frage „Nun Herr, wes soll ich mich trösten?“, auf die der Chor in einer ob ihrer diffizilen Einsätze anspruchsvollen großen Fuge die tröstende Antwort weiß: „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand“. Hier bestachen Chor und Solisten mit Klarheit und schöner Balance, auch im Sopransolo von Iris Kupke im fünften Satz „Ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen“, das quasi als Antwort auf diese Frage gedeutet werden kann. […] Dazwischen lag das zarte und melodische „Wie lieblich sind Deine Wohnungen, Herr Zebaoth“, in dem der Chor mit seinem engagierten Leiter einmal mehr zeigte, dass er auch feine Nuancen zu gestalten weiß. […] Für diesen wahrlich eindringlichen und tröstenden Konzertabend bedankten sich die Zuhörer mit lang anhaltendem Beifall.

Heidi Siegel, Halterner Zeitung, 2. November 2016

Vokalkreis: Auferstehung und Himmelfahrt

C. Ph. E. Bach, die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu

Kein Oratorium ohne Chor! Thomas Mayr hatte seinen spürbar hoch motivierten Vokalkreis ausgezeichnet trainiert und sorgte für einen runden, geschlossenen und stets textverständlichen Klang ohne jeden Ausreißer. Das ist für ein Laienensemble alles andere als selbstverständlich. Und das Kourion-Orchester? Das dürfte dieses Bach-Oratorium vielleicht zum ersten Mal gespielt haben, gebot aber über alle klangmalerischen Mittel die diese Partitur fordert.

Christoph Schulte im Walde, WN 28. April 2015

 

Die Schöpfung von Joseph HaydnHaydn, Schöpfung

Unter der souveränen Leitung von Thomas Mayr musizierten das Orchester mit dem Vokalkreis Münster und drei Solisten. […] Der Chor bot die gewaltigen Choräle mit guter Artikulation und feiner Abstimmung der Tempi dar. […]

Die Engel [Melanie Spitau, Fritz Steinbacher und Karl Heinz Lehner] verstanden es hervorragend, begleitet vom Orchester, die Schöpfungsgeschichte in gut verständlichen und sauber und schön intonierten Arien und Rezitativen vorzutragen. […]

Die Zuhörer konnten am Ende nach dem gewaltigen Schlusschor „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ ihren reichlichen Beifall einer berührenden Oratorieninterpretation eines gut aufeinander abgestimmten Orchesters […] und Chores spenden, sowie Sängern, die mit ihren je individuellen Stimmen aufs Feinste ihren Partien Leben einhauchte, wie es sich für eine Schöpfungsgeschichte ja auch gehört…

Heidi Siegel, Haydns Schöpfung erklingt im Glanz der Abendsonne, Halterner Zeitung 17. 6. 2013

 

Der Messias von HändelHändel, Messias

Der junge Maestro Croonenbroeck spürte den innigen lyrischen Momenten nach und brachte vieles auf einen besinnlichen Nenner, das sonst wie Lametta über der Prachtpartitur hängt.[…] Der Chor, den Thomas Mayr (auch Solo-Bass des Abends) sehr gut einstudiert hatte, gefiel mit rundem Ton und inniger Phrasierung.

Arndt Zinkant, Mit Feinheiten an das Schönste, WN 22. November 2011

 

Bach, Johannespassion

Die Johannespassion von Johann Sebastian Bach endete am Freitag Abend mit den Schlussworten des Chorals „Ich will dich preisen ewiglich“, der nach der Grablegungsszene die Hoffnung zum ausdruck bringt, dass auch die Zuhörer dieses Oratoriums einst Gott in der Auferstehung begegnen werden.

Die 60 Mitglieder des Vokalkreises St. Michael aus Münster verstummten nach diesen Worten, Thomas Mayr als musikalischer Leiter ließ die ausgebreiteten Arme noch einen Augenblick in der Schwebe und das Publikum hielt die Spannung dieses Augenblickes sekundenlang aus, bevor der Applaus die Marienkirche erfüllte.

Halterner Zeitung, 30. März 2009

 

Als das Orchester einsetzte, herrschte sofort Stille in der vollbesetzten Kirche. Konzentriert lauschte das Publikum dem stimmgewaltigen Chor, der vor allem bei den Chorälen glänzte. […] Während der gesamten Aufführung ergänzten sich Sänger und Orchester in bemerkenswerter Weise. Die Solisten erhoben sich in vielen Fällen aus der Mitte des Chors und interagierten so gut mit den anderen Ausführenden.

Annika Bingmann, Überzeugender Auftritt, WN 31. März 2009